Arten von Wärmebrücken & Beispiele

 

Grundsätzlich werden folgende Arten von Wärmebrücken unterschieden:

 

Konstruktive und stoffbedingte Wärmebrücken

Besteht ein Bauteil in nebeneinander liegenden Bereichen aus Baustoffen mit unterschiedlichen Wärmeleitfähigkeiten, so treten an den Übergängen zwischen den Bereichen Wärmebrücken auf. Dieser Effekt tritt auch auf, wenn in beiden Bereichen derselbe U-Wert vorliegt. Beispiele in der Praxis sind hier Sparren-/Gefachbereiche im Steildach, eine Stahlbetonstütze in einer Mauerwerks-Außenwand oder eine einbindende Geschossdecke.

Geometrische und formbedingte Wärmebrücken

Weicht ein Bauteil von der ebenen Form (z.B. Platte, Scheibe) ab, so entstehen an den geometrischen Diskontinuitäten (z.B. Ecken, Kanten) Wärmebrücken. Der Einfluss dieser Wärmebrücken ist dabei abhängig von dem Verhältnis zwischen wärmezuführender Innenoberfläche und wärmeabführender Außenoberfläche im Bereich der Wärmebrücke. Im ungünstigsten Fall steht einer großen Fläche auf der Bauteilaußenseite im Bereich der Wärmebrücke eine kleine Fläche auf der Bauteilinnenseite gegenüber (Kühlrippeneffekt). Dies ist insbesondere dort der Fall, wo ein dreidimensionaler Bauteilanschluss vorliegt.

 

Mischformen und sonstige Arten von Wärmebrücken

Bei einer Mischform treten beide Phänomene zusammen auf. Beispiele hierfür sind Au- ßenwanddurchdringungen bei Balkonplatten oder Deckendurchdringungen von Stützen. Weiterhin  werden in der Literatur bisweilen auch lüftungsbedingte Wärmebrücken (Wärmeverluste an Undichtigkeiten in der Gebäudehülle) und umgebungsbedingte Wärmebrücken (Wärmeverluste an Stellen mit einer erhöhten Umgebungstemperatur) genannt. Im Sinne der DIN EN ISO 10211-1 werden diese Arten aufgrund fehlender, typischer Merkmale aber nicht als solche gewertet.